20 Jahre Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

20.05.2016 -  

Am Mittwoch, 1. Juni 2016, feiert die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Magdeburg ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festsymposium, zu dem Fachkollegen, Mitarbeiter und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen sind.

Das Symposium beginnt um 15.00 Uhr im Theoretischen Hörsaal, Haus 28, auf dem Medizin-Campus, Leipziger Straße 44, mit zwei Fachvorträgen: Prof. Dr. Wolfgang Herzog von der Universität Heidelberg berichtet über den aktuellen Stand der psychosomatischen Disziplin und Prof. Dr. Bernhard Strauß aus Jena gibt einen Überblick über Psychotherapie und Psychotherapieforschung heute. Im Anschluss zieht der Direktor der Magdeburger Klinik, Prof. Dr. Jörg Frommer, mit seinem Vortrag eine Zwischenbilanz „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Magdeburg 1996-2016“.

Mit seiner Berufung auf die damals neu geschaffene Professur für Psychosomatische Medizin zum 1. Juni 1996 begann die Geschichte des Faches an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und am Universitätsklinikum. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und die Klinik stellt sich heute als leistungsfähige Struktureinheit in Lehre, Forschung und Krankenversorgung dar. N

A21-Frommer,Jörgeben stationären und tagesklinischen Behandlungen gehören der Konsiliardienst, dieKrebsberatungsstelle und die psychosoziale Beratungsstelle für Studierende ebenso zum Spektrum wie der Unterricht für Medizinstudenten und Forschungsaufgaben, u. a. in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Transregio-Sonderforschungsbereich 62. Rechtzeitig zum Symposium wird beim Pabst-Verlag (Lengerich) eine Festschrift erscheinen, in der Geschichte und Leistungsspektrum der Klinik eingehend dargestellt sind.

Die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg - ein Überblick -

Psychosomatik ist ein medizinisches Fachgebiet, welches sich mit dem Zusammenspiel von Psyche und Körper (Soma) beschäftigt. Psychosomatische Erkrankungen können durch eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen entstehen. Auslöser können unter anderem belastende Lebensereignisse (z. B. Verluste, Traumatisierungen) sowie die individuellen lebensgeschichtlichen Erfahrungen und Ereignisse sein. Die seit 1996 bestehende Psychosomatische Abteilung wurde im September 2009 in die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie umgewandelt. Die Klinik verfügt über 20 stationäre sowie 10 tagesklinische Behandlungsplätze.

Nach erfolgter ausführlicher somatischer, psychopathologischer und psychodynamischer Diagnostik, werden Patienten in ein hochfrequentes Setting stationärer und teilstationärer Psychotherapie eingebettet. Behandelt werden Patienten mit funktionellen körperlichen Beschwerden, beispielsweise im Bereich der Herzfunktion oder des Magen-Darm-Traktes, Essstörungen, Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen, seelischen Krankheitsverarbeitungsstörungen bei ernsten körperlichen Erkrankungen und Schmerzstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Schwierigkeiten in der zwischenmenschlichen Beziehungsgestaltung.

Die Klinik verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, in dem sowohl das körperliche als auch das psychische Befinden berücksichtigt werden. Für die Genesung ist eine individuell für jeden Patienten, auf dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte sowie jetzigen Lebenssituation, abgestimmte Therapie von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund bietet die Klinik innerhalb eines mulitmodalen Therapiekonzepts unterschiedliche Behandlungsformen an, insbesondere psychodynamisch orientierte Einzel- und Gruppentherapie, Familientherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie sowie Entspannungs-, Bewegungs- und Sporttherapie.

Die Klinik übernimmt zusätzlich die Durchführung und Organisation des psychosomatischen Konsiliardienstes aller Kliniken und Abteilungen des Universitätsklinikum sowie die psychotherapeutische Studierendenberatung für die gesamte Otto-von-Guericke Universität und für den Standort Magdeburg der Hochschule Magdeburg-Stendal. Mit Drittmitteln der Deutschen Krebshilfe e. V. betreibt die Klinik eine Krebsberatungsstelle.

Die Klinik engagiert sich in der Forschung in der Psychoonkologie - sowie Psychotherapieforschung einschließlich den neurobiologischen Grundlagen therapeutischer Kommunikation, wobei methodisch Ansätze der qualitativen Sozialforschung ebenso zum Einsatz kommen wie Psychometrie und fMRT-Forschung. Die Grundlagenforschung im Bereich Kommunikation findet darüber hinaus ihren Niederschlag in der Mitarbeit im Transregio-Sonderforschungsbereich 62 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), in dem sich die Forschergruppe der Klinik mit der Früherkennung und Verhinderung negativer Dialogverläufe in der Human-Computer-Interaction (HCI) beschäftigt.

Die Aufgaben in der Lehre umfassen neben der Hauptvorlesung den Pflichtunterricht am Krankenbett für alle Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt sowie die Unterrichtungen von Psychologiestudenten, die Psychosomatik als Wahlpflichtfach im M.A.-Studiengang wählen können. In der Weiterbildung von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten besteht eine enge Kooperation mit dem Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Magdeburg e. V..

 

A21_Psychosomatik_Team 

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster