„Mit Epilepsie mitten im Leben“

27.09.2013 -  

Der von der deutschen Epilepsievereinigung jedes Jahr im Oktober ausgerufene „Tag der Epilepsie“ soll auf die Belange der Epilepsie-Patienten aufmerksam machen, die leider oft in Vergessenheit geraten. Das diesjährige Motto lautet „Mit Epilepsie mitten im Leben“. In Magdeburg finden aus diesem Anlass am 5. Oktober 2013 eine Filmaufführung sowie ein „Tag der offenen Tür“ statt und einen Tag zuvor, am 4. Oktober, geben Experten bei einem Telefonforum Auskunft zum Thema Epilepsie.

Der Landesverband Epilepsie Sachsen-Anhalt nimmt mit Unterstützung des Universitätsklinikums Magdeburg das diesjährige Motto zum Anlass, um den Film „Es gibt nur ein Ich und im Ich verweilt meiner Seele…“ zu zeigen. In dem Film geht es darum, wie sich junge Erwachsene mit Epilepsie langsam kennenlernen und versuchen, ihren Alltag zu meistern und sie berichten darüber, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert werden. Es wird in dem Film deutlich, wie individuell jeder mit der Krankheit umgeht. Insbesondere der türkische Hintergrund einiger Betroffener zeigt auch, wie die Krankheit in einem anderen Kulturkreis wahrgenommen und damit umgegangen wird.

Kirstin Nahrmann, Studentin der Neurolinguistik an der Universität Bielefeld und 1. Vorsitzende des Vereins Youth on the move (YotM) Germany, entwickelte die Idee für diesen Film und erhielt dafür den Sibylle-Ried-Preis 2013 der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie. Sie wird zusammen mit der Regisseurin sowie einer Darstellerin bei der Aufführung anwesend sein. YotM ist ein unabhängig agierender Selbsthilfeverein, der bundesweit allen von Epilepsie betroffenen Jugendlichen offen steht. Neben regelmäßigen Treffen betreibt die Gruppe eine starke Öffentlichkeitsarbeit und versucht, insbesondere mit Filmen die Stigmatisierung von Epilepsie abzubauen und anderen Betroffenen und ihren Angehörigen Mut und Motivation zu geben, ihr Leben selbstständig und selbst bestimmt zu gestalten.

Die Veranstaltung findet am Sonnabend, 5. Oktober 2013, ab 11 Uhr in den Oli Lichtspielen in Magdeburg-Stadtfeld in der Olvenstedter Straße 25 A statt. Alle Mitglieder des Landesverbands und des Epilepsie-Selbsthilfevereins sowie Betroffene und Interessierte sind herzlich willkommen. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Darüber hinaus lädt die Kontaktstelle des Vereins für Epilepsiekranke am Nachmittag von 14 Uhr bis 18 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ ein. Die Kontaktstelle befindet sich in Neu-Olvenstedt am Scharnhorstring 18 in Magdeburg. Alle Interessierten, Betroffenen, Angehörigen, Eltern und vor allem Pädagogen, sind herzlich zum Kennenlernen und zur Individuellen Beratung eingeladen.

Anlässlich des Tages der Epilepsie bietet die Universitätsklinik Magdeburg einen Tag vorher - am 4. Oktober 2013 - ein Telefonforum an, in dem Experten von 15.30 bis 17.00 Uhr zum Thema Epilepsie Auskunft geben werden. Erwachsene Menschen mit Epilepsie werden in der Spezialambulanz der Universitätsklinik für Neurologie betreut und Dr. Julia Matzen, Peter Körtvelvessy und der Leiter der Epileptologie, Dr. Friedhelm C. Schmitt (Telefonnummer: 0391/67-15001, -14088, -15050) werden gern Fragen von Interessierten beantworten. Für die Belange von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern steht Prof. Dr. Gerhard Jorch, Direktor der Universitätskinderklinik (Telefonnummer: 0391/67-24000) zur Verfügung.

Telefonforum-Epilepsie

Epilepsie ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Neurologie. Die Häufigkeit dieser Erkrankung liegt bei ca. 0,7 % Prozent der Bevölkerung (zum Vergleich: Schlaganfall ca. 1 %, Multiple Sklerose ca. 0,09 %). Allein in Sachsen-Anhalt sind somit ca. 16.800 Menschen betroffen. Etwa 5 Prozent der Menschen erleben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Trotzdem ist dies immer noch eine Erkrankung die in der Gesellschaft wenig Beachtung findet. Ganz im Gegenteil: es bestehen immer noch viele Vorurteile.

Epilepsie ist eine Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, das epileptische Anfälle aufgrund einer krankhaften Angleichung (sog. Synchronisierung) von Nervenzell-Entladung im Gehirn auftreten. Man kann dies mit einem „Gewitter“ im Gehirn vergleichen. Diese Anfälle entstehen plötzlich, (meist) ohne Vorwarnung und dauern in der Regel weniger als 5 Minuten an. Sie führen zu unterschiedlichsten Ausprägungen beim Patienten, die seine Wahrnehmung, seine Bewegungen oder seine geistigen Fähigkeiten vorübergehend beeinflussen. Diese Veränderungen können sich von Patient zu Patient sehr unterscheiden. Meist sind aber motorische Entäußerungen (Bewegungen) Teil des „Kernsymptoms“, also das herausstellende Merkmal des Anfalls.

Anprechpartner für Redaktionen:

Ögelin Düzel
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik für Neurologie und Universitätsklinik für Stereotaktische
Neurochirurgie
Tel:  0391 / 6117535
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