Epilepsie braucht Offenheit - 20 Jahre Tag der Epilepsie

10.10.2016 -  

Der „Tag der Epilepsie“ wurde vor 1996 von der Deutschen Epilepsievereinigung (DE) erstmalig ausgerufen und wird bis heute alljährlich mit verschiedenen Veranstaltungen, Diskussionsforen sowie anderen Angeboten durchgeführt. Der Aktionstag soll dazu beitragen, auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die sehr verbreitet ist, aber dennoch nicht genügend Aufmerksamkeit erfährt auf Grund der Vorurteile, die gegenüber der Erkrankung und den Betroffenen herrschen.

MEpilepsie Grafik-usit dem diesjährigen Jubiläums-Motto “Epilepsie braucht Offenheit - 20 Jahre Tag der Epilepsie“ soll diskutiert werden, welcher Wandel sich in der Wahrnehmung und Akzeptanz der Menschen gegen über der Krankheit vollzogen hat, da Epilepsie noch immer stärker mit Vorurteilen besetzt ist, als andere chronische Krankheiten.

Nach einer Befragung der bundesweiten Emnid-Studie im Jahr 2008 wurde herausgefunden, dass elf Prozent aller Befragten unter Epilepsie eine Geisteskrankheit vorstellen. Jeder Fünfte hielt Epilepsiekranke für "schwer von Begriff". Heirat mit Epilepsiekrankten wurde nicht gern gesehen. Bei 92 Prozent der Befragten war die grundsätzliche Assoziation zu der Krankheit „schwere Anfälle“. Laut dieser Studie würden diese Ängste allerdings weniger auftreten, wenn persönliche Erfahrungen mit Epilepsiekranken vorlägen.

Anlässlich des Aktionstages bietet die Universitätsklinik für Neurologie gemeinsam mit der Universitätskinderklinik Magdeburg und dem Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Magdeburg auch in diesem Jahr wieder ein Telefonforum an. Experten werden am Dienstag, dem 11. Oktober 2016, von 16.00 bis 17.30 Uhr gern die Fragen der Anrufer beantworten. Erwachsene Menschen mit Epilepsie werden in der Spezialambulanz der Universitätsklinik für Neurologie betreut.

Der Leiter der Epileptologie, Dr. Friedhelm C. Schmitt, steht unter der Telefonnummer: 0391/67-21662 für Fragen von Interessierten bereit. Auf Fragen zu Belangen von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern antwortet Dr. Uta Beyer, Oberärztin der Universitätskinderklinik, unter der Telefonnummer 0391/67-24013. Zu Fragen hinsichtlich der Vererbung wird Prof. Dr. Martin Zenker vom Institut für Humangenetik unter der Telefonnummer 0391/67-15064 gern Auskunft geben.

Epilepsie ist eine der häufigsten Erkrankungen in der Neurologie. Die Häufigkeit dieser Erkrankung liegt bei ca. 0,7 Prozent der Bevölkerung (zum Vergleich: Schlaganfall ca. 1 %, Multiple Sklerose ca. 0,09 %). Allein in Sachsen-Anhalt sind somit ca. 16.800 Menschen betroffen. In ganz Deutschland sind etwa 500.000 Menschen betroffen. Etwa 5 Prozent der Menschen erleben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall.

Epilepsie ist eine Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, das epileptische Anfälle aufgrund einer krankhaften Angleichung (sog. Synchronisierung) von Nervenzell-Entladung im Gehirn auftreten. Man kann dies mit einem „Gewitter“ im Gehirn vergleichen. Diese Anfälle entstehen plötzlich, (meist) ohne Vorwarnung und dauern in der Regel weniger als 5 Minuten an. Sie führen zu unterschiedlichsten Ausprägungen beim Patienten, die seine Wahrnehmung, seine Bewegungen oder seine geistigen Fähigkeiten vorübergehend beeinflussen. Diese Veränderungen können sich von Patient zu Patient sehr unterscheiden. Meist sind aber motorische Entäußerungen (Bewegungen) Teil des „Kernsymptoms“, also das herausstellende Merkmal des Anfalls.

Bei Rückfragen:

Ögelin Düzel
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik für Neurologie und Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie
Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg
Tel: 0391/61-17535
Fax: 0391/61-17531
www.med.uni-magdeburg.de/Kliniken/Neurologie.html

 

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