Müdigkeit im Straßenverkehr

25.06.2014 -  

Es gibt verschiedene Krankheiten, die mit einer vermehrten Müdigkeit einhergehen. Diese stellen ein erhebliches Risiko für die Betroffenen dar. Ein Beispiel ist die sogenannte Schlafapnoe. Diese Erkrankung wird häufig nicht erkannt und ist neben dem Gesundheitsrisiko durch die Müdigkeit auch mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden. Es gibt Hinweise darauf, dass eine nicht erkannte Schlafapnoe eine Ursache für Verkehrsunfälle sein kann.

Das pneumologische Atemtherapiezentrum (pATZ) des Universitätsklinikums Magdeburg und die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord beginnen am 1. Juli 2014 mit der Durchführung einer gemeinsamen Studie zur Unfallursachenforschung. Im Mittelpunkt stehen diese Erkrankungen, die Müdigkeit verursachen und einer medizinischen Abklärung bedürfen.

Über einen Zeitraum von zwölf Monaten werden Unfallbeteiligte gebeten, einen Fragenkatalog zu beantworten. Hierfür wird durch die Polizei am Unfallort ein frankierter Rückumschlag ausgehändigt, welcher eine detaillierte Studieninformation, den Fragebogen und eine Einwilligungserklärung enthält. Diese werden nicht am Unfallort vervollständigt, sondern vom Probanden Zuhause mit zeitlichem Abstand vom Unfall bearbeitet und an das Universitätsklinikum versandt. Die Polizei erhält keinen Einblick und keine Informationen über den Inhalt. Es ist garantiert, dass die Informationen keinesfalls Gegenstand eines Gerichtsverfahrens sein werden.

Müdigkeit im StraßenverkehrDer auswertende Arzt am pATZ unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht und gibt dem Probanden eine individuelle Auswertung. Falls medizinisch notwendig, werden weitere diagnostische Schritte im Einverständnis mit dem Probanden besprochen und eingeleitet. Eine Rückinformation zum Einzelfall erfolgt an die Polizei nicht. Die wissenschaftliche Auswertung erfolgt unter strenger Anonymisierung.

Der Nutzen für die Betroffenen ist es, dass krankhafte Müdigkeitszustände erkannt und behandelt werden können. Ziel der Studie ist es, medizinische Risikofaktoren für Verkehrsunfälle - insbesondere Müdigkeit - an einer möglichst großen Stichprobe darzustellen. Im Weiteren sollen hieraus präventive Maßnahmen für das individuelle Unfallrisiko und das der Allgemeinheit abgeleitet werden.

Ansprechpartner

Pneumologisches Atemtherapiezentrum des Universitätsklinikums Magdeburg
Haus 60 b
Leipziger Str. 44
39120 Magdeburg
Tel: 0391 67 21319

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