Neuroradiologen gehen neue Wege in der Diagnostik und Therapie

06.08.2009 -  

Chronische Schmerzen, hervorgerufen durch Veränderungen an der Wirbelsäule, beeinträchtigen die Lebensqualität sehr stark. Mittlerweile geben ca. 70 Prozent der Bundesbürger an, zumindest gelegentlich unter Rückenbeschwerden zu leiden. Bei etwa 15 Prozent treten diese Schmerzen sogar täglich auf. Meist sind diese im Bereich der Lendenwirbelsäule lokalisiert.

Neuroradiologen sind bei der Behandlung des Rückenschmerzes im wesentlichen Maße durch ihre bildgebende Diagnostik, wie Computertomografie oder Kernspintomografie, in die therapeutische Entscheidungsfindung eingebunden. Zunehmend bieten die Ärzte des Institutes für Neuroradiologie des Magdeburger Universitätsklinikums aber auch selbst wirksame schmerztherapeutische Verfahren an.

Unter Einsatz einer der modernsten Bildgebungsanlagen werden in enger Kooperation mit den Orthopäden, Neurochirurgen und Neurologen unter Röntgenkontrolle spezielle minimal-invasive Eingriffe an der Wirbelsäule zur Schmerztherapie vorgenommen, wenn herkömmliche Behandlungsmethoden versagt haben. Bei den meisten Patienten kann dadurch zumindest eine Schmerzerleichterung erreicht werden. Ein Beispiel hierfür ist die Anwendung von Techniken wie der Vertebro- oder der Kyphoplastie, bei denen Knochenzement zur Stabilisierung von eingesunkenen Wirbelkörpern in diese eingespritzt wird.

Ihre Fortsetzung finden diese Techniken in weiteren innovativen Methoden, wie der Neurostimulation, die seit kurzem in Magdeburg von der Uni-Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie angeboten wird. Bei diesem Verfahren wird ein elektrischer Impulserzeuger ähnlich einem Herzschrittmacher implantiert, wenn andere Maßnahmen zur Beherrschung chronischer Rückenschmerzen nicht mehr erfolgreich sind.

Bei einer Fortbildungsveranstaltung für Ärzte aus Sachsen-Anhalt und den benachbarten Bundesländern am Mittwoch, 12. August 2009, möchten Institutsdirektor Prof. Dr. Martin Skalej und seine Mitarbeiter sowie ein Gastreferent die Möglichkeiten neuroradiologischer Diagnostik und Therapie beim chronischen Wirbelsäulenschmerz umfassend vorstellen. Diese sind im Universitätsklinikum Magdeburg Bestandteil eines interdisziplinären Behandlungskonzeptes, an dem je nach Fragestellungen auch Anästhesisten, Neurologen, Neurochirurgen und Orthopäden beteiligt sind.

Die Veranstaltung beginnt um 17.00 Uhr im Hörsaal (Haus 10) auf dem Campus des Uniklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44.

Letzte Änderung: 24.05.2019 - Ansprechpartner: Webmaster